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The Lights-Awakening-Kapitel 5-Deutsch

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Er trudelte abwärts und sah sein Leben an sich vorbeiziehen. Der Gegenwind drückte ihm die Luft aus den Lungen. Der Boden kam immer näher und er schloss die Augen. Markus war verzweifelt und wünschte sich, dass die letzten Worte, die er mit seinem Bruder gewechselt hatte, nicht die üblichen Sticheleien gewesen wären. Er öffnete die Augen und erwartete den Aufschlag. Doch der Boden kam nicht näher, sondern entfernte sich. Er starrte auf seine Hände. Aus seinen Handflächen schossen Flammenstrahlen, die ihn wie Düsentriebwerke nach oben schoben. Er fuchtelte vor Schreck wie wild mit Armen und Beinen und flog dadurch kreuz und quer durch die Luft. Plötzlich schoss er wieder auf den Boden zu, doch der flog schon wieder Schleifen und stieg wieder. Markus blickte nach vorne und sah sich auf eine Baumkrone zurasen. Er krachte hindurch und ein Ast mit einem Apfel verfing sich in seiner Kleidung. Markus versuchte zaghaft zu steuern und schaffte es wackelig auf einen steigenden Kurs.  Schneller und schneller flog er nach oben und plötzlich rauschte etwas glänzendes an ihm vorbei. Der Gleiter.Er versuchte locker zu lassen um weniger Schub zu geben. Doch Markus verlor ihn plötzlich und klatschte auf das Oberdeck.

Lukas und Darius unterhielten sich auf der Brücke. Draußen auf dem Deck hörten sie ein Rumpeln.
„Hier, nimm das.“ sagte Lukas, zog sein Schwert und gab es Darius.
„Was ist das?“
„Ich weiß es nicht, aber heute ist ja alles möglich. Da müssen wir vorsichtig sein.“
Er hob seine Hand und öffnete die Tür. Darius folgte ihm mit mühsam erhobenen Schwert. Aber auf dem Deck stand nur Markus und Daniel saß immer noch blass auf einer Bank.
„Was ist den los, hat deine Höhenangst dich umgehauen oder tanzt du Stepptanz?“, fragte Darius
„Nein, mein Apfel ist runter gefallen.“
„Wo hast du denn einen Apfel her?“
„Hab ihn mir geholt.“
„Du hast alle aus deinem Proviant doch schon gegessen, hast du etwa einen von meinen genommen?“
Er sah zu seinem Rucksack.
„Nein ich hab ihn gepflückt.“
„Wie gepflückt, habt ihr hier Bäume auf dem Schiff, Lukas?“
„Nein, so was haben selbst wir nicht.“, antwortete der gefragte.
„Wie hast du den denn dann gepflückt?“
„Na so.“
Er sprang über die Reling. Lukas und Darius sprangen an das Geländer und blickten hinunter, doch durch die dichte Wolkendecke sahen sie nichts. Doch, sie sahen ein rotes Leuchten. Das Licht kam immer näher und plötzlich brach Markus durch die Wolken. Er prallte erneut gegen die Tragfläche des Gleiters und krachte auf das Deck.
„Also bei mir hattest du scheinbar Recht.“, keuchte er zu Lukas.
„Na ja, scheinbar.“ sagte er erstaunt.
„Und was ist mit ihm?“ fragte Markus und deutete auf seinen Bruder „Sollen wir ihn auch runter schmeißen?“
„Darauf kann ich verzichten.“ sagte Darius
„Und außerdem weißt du nicht ob seine Fähigkeiten Fliegen beinhalten oder ob er überhaupt welche hat.“ meinte Lukas nachdenklich.
Der Gedanke traf Darius tief. Warum sollte sein dämlicher Bruder Fähigkeiten bekommen und er nicht. Er sah viel besser aus, als er selbst. Während die Mädchen seinem Bruder immer freundliche Blicke zuwarfen sahen sie ihn nicht mal an, als ob sie schon riechen konnten: der Typ ist nicht normal (wobei normal ja relativ war). Auch ihre Mutter hatte ihn immer bevorzugt, aber ihr konnte er nicht die Schuld geben. Ihr Vater war verschwunden, als sie noch klein waren, sie hatten ihn nie gekannt und ihre Mutter ist allein komplett überfordert gewesen, aber sie hatte ihr bestes gegeben und Erfolg gehabt. Zumindest mit ihm. Also war er bevorzugt worden, sah besser aus und war beliebter und jetzt sollte sein Bruder auch noch Magier werden und er nicht? Da fiel ihm ein, dass er gerade über seinen Bruder urteilte, den er eigentlich mochte.
„Alles in Ordnung?“ fragte Markus „Du wirkst so bedrückt.“
„Nein, nein, alles in Ordnung.“ antwortete Darius halbherzig.
„Ich kenne dich. Wenn du so guckst dann ist nicht alles in Ordnung.“
„Ja, du hast Recht, ich hab nur gerade mal wieder an unsere Kindheit gedacht.“
„Hör zu, Mom hat ihr Bestes gegeben.“
„Ja, du hast immer noch Recht, tut mir Leid.“
Lukas, der derweil wieder auf die Brücke gegangen war hatte den Gleiter inzwischen zum Ziel gesteuert. Und dann sahen sie es. Das riesige ... was war es eigentlich?
„Was ist denn das?“ rief Markus verwundert aus.
„Das ist das die Big Cloud, unser Hauptquartier.“ antwortete Lukas und zeigte auf eine bauschige Wolke.
„Aber das ist eine Wolke!“
„Es ist eine magische Wolke.“
„Was du nicht sagst.“
Sie näherten sich der Big Cloud weiter und plötzlich wandelte sie sich. Jetzt war es die Ruine einer Burg.
„Das ist euer Hauptquartier?“
„Naja, zumindest die Reste davon.“
„Warum Reste, was ist passiert?“
„Wenn sich niemand mehr darum kümmert…“
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